Öffentlichkeitsarbeit
BVO
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Ein pädagogisches Juwel
SchuB ist die Abkürzung für Schule auf dem Bauernhof.
Schülerinnen und Schüler lernen den Schulstoff nicht im Klassenzimmer, sondern auf dem Bauernhof. Durch das praktische Erleben trainieren sie ihre Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz. Seit über 30 Jahren wird Schule auf dem Bauernhof in allen Teilen der Schweiz auf rund 350 Betrieben erfolgreich angeboten.
Für BauerInnen bedeutet SchuB den Lehrstoff vorbereiten, vermitteln und gemeinsam mit der Lehrperson nachbearbeiten. SchuB ist deshalb nicht gratis. Der Aufwand der Bauernfamilien wird zur Hälfte von der Bauernvereinigung Oberwallis getragen. Die andere Hälfte geht zu Lasten der Schule.
Ein halber Tag SchuB (bis drei Stunden vor Ort) kostet für die Schule CHF 100.00, ein ganzer Tag (5 Stunden vor Ort) kostet CHF 150.00. Die Bauernvereinigung Oberwallis bezahlt der Bauernfamilie jeweils den gleichen Betrag wie die Schule. Die Verpflegung der Klasse auf dem Bauernbetrieb oder speziell gewünschtes Unterrichtsmaterial wird zusätzlich entschädigt.
Das Oberwallis feierte 2015 das 30-Jahr-Jubiläum mit und lud zwei Schulklassen auf den Biohof von Bernhard und Trudy Kalbermatter in Niedergesteln ein. Die Schülerinnen und Schüler, der Lehrer und die Lehrerin sowie geladene Gäste aus dem Schulbereich bekamen den Weg des Getreides (Vom Korn zum Brot) und den Weg des Fleisches (vom niedlichen Jungtier bis zum schlachtreifen Rind) mit. Die Oberwalliser SchuB-Anbietenden brachten den Lernenden in Theorie und Praxis auf spielerische und erlebnisreiche Art alles bei, was die beiden Wege beinhalten. Im Rahmen von Schule auf dem Bauernhof sind weitere Themenweg zu erleben, etwa der Weg der Wolle, des Eis, der Kartoffel, der Biodiversität, des Bodens und der Milch.
Seit 2013 stellen acht Betriebe im Oberwallis ihre Höfe als Lernorte für Schulklassen aller Stufen zur Verfügung. Alle Höfe erfüllen die vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen. Wichtig ist, dass die Lehrperson den Aufenthalt auf dem Bauernhof thematisch in ihren Unterricht einbettet und konkrete Lernziele verfolgt. Die SchuB-Tage werden von der Lehrperson und den Bauernfamilien gemeinsam geplant, vorbereitet, durchgeführt und später auch ausgewertet.
Die Bauernvereinigung Oberwallis ist Ansprechpartner für die Bauernbetriebe und die Lehrpersonen. Gesamtschweizerisch wird SchuB durch das Nationale Forum SchuB koordiniert und durch den Landwirtschaftlichen Informationsdienst betreut. SchuB-Bäuerinnen und -Bauern werden speziell geschult. Die Qualitätssicherung erfolgt durch regelmässige Austauschtreffen und gezielte Weiterbildung. Für Lehrerinnen und Lehrer steht ein vielfältiges Angebot an Fortbildungskursen und Arbeitsmaterialien zur Verfügung.